Das „Sitzen und Schauen“ ist ja eigentlich eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Es gibt Dinge, die ich noch lieber tue, aber meistens werden die nach einiger Zeit entweder zu anstrengend oder zu langweilig.
Das „Sitzen und Schauen“ allerdings, wird (wenn man es richtig macht) weder das eine noch das andere. Ich kann ungelogen problemlos stundenlang sitzen und schauen. Weil die Welt so ein wunderbar wilder Ort ist. Also fad wirds einem da mal ganz sicher nicht.
Es gibt bei dieser mir so lieb gewordenen Disziplin auch verschiedene Schwierigkeitsgrade. Schwieriger wird es zum Beispiel bereits dann, wenn man sich dazu entschließt, diese meine Fast-Lieblings-Tätigkeit nicht alleine, sondern zu zweit auszuüben. Einen geeigneten Mit-Sitzer und -Schauer zu finden ist keine einfache Sache. Viele scheitern bereits in den ersten 10-15 Minuten. Da werde ich ja grade mal warm. Die Königsdisziplin ist allerdings das gemeinsame „Sitzen und Schauen“ an fremden Orten, an Orten, die man nicht kennt…. Weil total viele glauben, dass man sich da ganz viel bewegen muss. Ich finde gerade in diesen Fällen das „Sitzen und Schauen“ sehr hilfreich. Da sieht man dann nämlich ganz schön viele Sachen….
Das Faszinierende ist, dass es im Prinzip überall und immer was zu Sehen gibt. Man muss sich eigentlich nur hinsetzen und hinschauen. Viele mögen das nicht so gern, glaube ich. Aber ich bin sehr fröhlich darüber, dass ich mich in einem kleinen aber sehr feinen Kreis an echten „Sitzen- und Schauen“-Profis bewege. Und hui….er wird jeden Tag größer…